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Kleines Dorf - viele Aktivitäten

Konfirmation früher und heute


Früher war die Konfirmation für die jungen Menschen sozusagen der erste festliche Höhepunkt nach der Schulentlassung.
Die Vorbereitungen ähnelten vom Arbeitsumfang schon sehr denen einer Hochzeit.
Das Konfirmationskleid oder der Konfirmationsanzug müssen beschafft werden. Letzterer findet bei so manchem jungen Mann an der eigenen Hochzeit nochmalige Verwendung. Anfang der 60 ziger Jahre gab es sogar Komplett Angebote für die Jungen. Zum Anzug gehörten außer Krawatte, Hemd und Schuhen, auch noch die Armbanduhr. Die Mädchen trugen und das hat eigentlich bis heute Bestand, an der Konfirmation schwarze Kleidung. Am Vorstellungsgottesdienst darf es heute auch bunter sein, aber damals gab es nur ein Kleid für Beides.

Konifirmanden 1962: Christel Barth, Erwin Hieß ,
Ingrid Rossel , Werner Forst

Konfirmanten 1952: Artur Ruppert, Frieda Schönke, Gertrud Schneider (Hieß), Wilma Kugelstadt (Feix), Günter Fehr

Die Konfirmation beginnt schon im Jahr zuvor mit dem Konfirmanden Unterricht, wöchentlich ein
oder zweimal, wird dem zukünftigen Gemeindemitglied der Katechismus, die Zehn Gebote, Bibelsprüche und ganze Lied Verse zum auswendig lernen aufgegeben.
Im Jahr 1952 fahren die Konfirmanden aus den Ortschaften Bleidenstadt, Hahn, Watzhahn, Wingsbach und Seitzenhahn, die alle gemeinsam konfirmiert werden, noch mit dem Fahrrad jede Woche zum Unterricht und auch Sonntags in die Kirche nach Bleidenstadt.




1969 als Horst Hieß im Konfirmandenjahr war, hatten es die Wingsbacher Jungen und Mädchen bequem. Pfarrer Usener hielt in Wingsbach Konfirmandenunterricht und den Gottesdienst brauchten alle auch nur in Wingsbach zu besuchen, denn er fand jede Woche statt.

Konfirmanten 1970: Erwin Fischer, Uschi Mestermann, Holger Engelmann, Helmut Otto, Holger Deußer, Horst Hieß

Konfirmanden 1978: Große Gruppe,aber nur zwei Wingsbacher.
Vorne rechts Bettina Gilles, Michael Jürgen vorne links Pfarrer Usener im Hintergrund.




Nach dem Jahr des Lernens und Erfahrens freut sich jeder auf das Fest.
In einem Bauernhaus wurde natürlich vorher geschlachtet.
Haus und Hof wurden auf Hochglanz gebracht und die „gut Stubb“ wurde mit Tischen und Stühlen
aus der Turnhalle in einen festlichen Saal verwandelt.


Jetzt wird es Ernst - Anfang Mai beim Vorstellungsgottesdienst. Das Wort sagt es schon, die jungen Menschen werden der Gemeinde vorgestellt und die auswendig gelernten Psalmen und Lied Verse, Gebote und Gebete werden abgefragt und meistens kommt der dran, der gerade nichts weiß. Jeder ist aufgeregt, aber hier fällt keiner durch, alle bestehen. Nach einer oder zwei Wochen folgt die Konfirmation mit Einsegnung  und dann endlich das Fest mit der Familie, zu dem auch der Lehrer und der Pfarrer eingeladen werden.







Schwenken wir doch mal in die “Neuzeit”
Jahrgänge 2005-2012

Nach dem Kaffeetrinken trifft sich die Konfirmanden Gruppe noch einmal und besucht jedes Konfirmandenhaus rundum, was nicht selten feucht fröhlich einher geht.
Irgendwie fühlt jeder sich nun erwachsen und da darf man auch schon mal ein Glas Wein trinken.

Geschenke bekam man 1952  nicht so viele. Gertrud erinnert sich noch an das Geschenk von ihrer „Gode“ ein Kästchen mit einem Schmuckstück darin.
In späteren Jahren schenkte man den Mädchen gerne Handtücher, Tischwäsche und Besteck im Hinblick auf eine eventuelle Hochzeit.
Aus eigener Erfahrung weiß ich: mit jeder Tortenplatte, jedem Sahnelöffel und jedem Gästehandtuch wird das Gesicht länger, lieber hätte ich einen Plattenspieler und Platten dazu gehabt. Zum Glück erfüllte mir diesen heißen Wunsch meine Patentante.

Auch Horst Hieß hatte sich mit dem Konfirmationsgeld ein Grundig Tonbandgerät gekauft, von dem er vermutet, dass es noch heute exsistiert.






Auch heute noch hat die Konfirmation Tradition in Wingsbach. Einmal in der Woche findet in Hahn “Konfi”- Unterricht statt. Heute in der Neuzeit wird wieder „gegurkt“, aber nicht mit dem Fahrrad, sondern die Eltern mit dem Auto sind gefragt. Die Geburten schwachen Jahrgänge zeigen ihre Auswirkung, 2009 sind es gerade mal zwei Konfis aus Wingsbach, Tendenz fallend.


Sicher gibt es auch die eine oder andere Diskussion über die eigene Einstellung zum Glauben, das ist nötig, denn alle sollen ja mündige Christen werden.


Die Kids lernen etwas über den Glauben und die Liturgie im Gottesdienst. Die “ Rüstzeit ” nach Ostern dient der Gemeinschaftsförderung und der Vorstellungsgottesdienst wird von den Konfirmanden erarbeitet. Toll! Vorstellungsgottesdienst und kein abfragen von Psalmen oder Liedstrophen? Nein, dafür muss jeder frei reden und eigene Gedanken entwickeln.



Für die Pfarrer ist die Rüstzeit sicher nicht ganz stress frei, da beide Lager andere Vorstellungen z.B. vom Tag und Nacht Rhythmus, oder der Zimmerlautstärke haben.
Auch heute kleidet man sich noch festlich. Die Mädchen Röcke oder Kleider und die Jungen Anzüge, schwarz ist Tradition, aber auch hier gibt es wieder individuelle Farbvariationen und nichts ist mehr so streng wie früher.

Am Konfirmationstag geht es nach dem Gottesdienst (den Einsegnungsspruch darf sich jeder /e
selbst aussuchen) mit der Familie und den Freunden
zum Feiern ins Gasthaus oder man mietet die alte Schule. Zuhause finden solche Feiern selten statt,
aber auch hier gibt es eine Nostalgie Welle.
Nach dem Kaffee treffen sich die Konfirmanden wie schon in alter Zeit und gehen von Feier zu Feier und dürfen den ersten Alkohol im beisein der Erwachsenen trinken. Na, dann, „Prost Herr Pfarrer!“



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